Standortbezogenes Förderkonzept

Die Förderung der SchülerInnen ist ein elementares Prinzip eines jeden Unterrichts. Mit gezielten Fördermaßnahmen und Projekten soll das Leistungspotential der SchülerInnen optimiert und einem Lernversagen entgegengewirkt werden.

Impliziter Förderunterricht

  1. Intensives Individualisieren und differenziertes Gestalten des Unterrichts speziell in heterogenen Gruppen
  2. Förderung der Lern- und Leistungsbereitschaft durch motivierende Unterrichtsformen und Lernmethoden
  3. Analyse der Lerndefizite durch die unterrichtenden LehrerInnen mit Hilfe geeigneter Diagnoseinstrumente,  z. B. „Lesescreening“
  4. Spezielle Fördermodelle für SchülerInnen mit besonderen Bedürfnissen (Legasthenie, Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache, ...)
  5. Beobachtung sowohl leistungsschwacher als auch -begabter SchülerInnen, Wahrnehmung unterschiedlichen Betreuungsbedarfs
  6. Gezielte Abstimmung des Unterrichts auf Festigung und Vertiefung des Basiswissens
  7. Individuell förderliches Lernklima im Rahmen der Möglichkeiten nach den Wünschen der SchülerInnen
  8. Stoffwiederholung in den Hauptgegenständen eine Woche vor Schularbeiten (2 – 3 Unterrichtsstunden durch unterrichtende LehrerInnen)
  9. Angebote für begabte SchülerInnen zur Leistungssteigerung (Referate, Portfolios, Buchvorstellungen, Unterrichtsprojekte, ...)
  10. Eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten (Klippert)
  11. Soziales Lernen nach Möglichkeit in allen Unterrichtsfächern
  12. Erwerb von Kompetenzen (Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz)
  13. Gezielter, regelmäßiger informatikunterstützter Unterricht
  14. Cyber Homework als motivierende Ergänzung zur Hausübung
  15. Lernsoftware für zuhause und e-learning, u. a. Moodle
  16. Berufsorientierung in der 7. und 8. Schulstufe
  17. Teamteaching in den Hauptfächern D, F, M und nach Möglichkeit in den Realienfächern, z. B. in Physik und Chemie
  18. Bilingualer und fächerübergreifender Unterricht nach Möglichkeit in allen Unterrichtsfächern
  1. Rechtzeitige Elterngespräche und Frühwarnungen bei signifikantem Leistungsabfall
  2. Abhaltung wöchentlicher Sprechstunden für die Eltern mit gezielten Fördervorschlägen

Expliziter Förderunterricht

  1. Die der Schule zur Verfügung stehenden Stunden für Förderunterricht werden im Rahmen von Individualförderung in D, M, F gezielt eingesetzt um Schwächen zu kompensieren und Stärken auszubauen. Im Wesentlichen findet gezielter Förderunterricht in den einzelnen Leistungsgruppen statt.
  2. Jahresdurchgängige Förderstunden in den Hauptfächern:

a)  Für Begabte
b)  Für Lernschwache
c)  Für SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache und unzureichenden Deutschkenntnissen
d)  Für SchülerInnen  mit Leseschwächen (LesepatInnen, BFU mit Schwerpunkt Lesen)
e)  Erweitertes Lernen

  1. Regelmäßiges Lesen als Grundkompetenz in allen Fächern fordern und fördern (JÖ / Topic, Internetrecherchen, eigenständiges Ausarbeiten von Lerninhalten, Interpretieren von Tabellen und Statistiken, ...)
  2. Förderkurse zur Vermeidung von Wiederholungsprüfungen in den Realienfächern werden nach Maßgabe vorhandener Wochenstunden angeboten.
  3. In den Integrationsklassen werden SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf besonders gefördert.

      In den Gegenständen D und M werden die SchülerInnen in Absprache mit den FachlehrerInnen gegebenenfalls auch außerhalb der Leistungsdifferenzierung in Kleingruppen entsprechend ihrer Leistung unterrichtet.

      In den Realiengegenständen werden diese SchülerInnen mit niedrigeren Anforderungen im Klassenverband gemeinsam unterrichtet und von den ZweitlehrerInnen unmittelbar unterstützt. Diese Unterstützung erfolgt im Bedarfsfall auch in den praktischen Unterrichtsbereichen (z. B. Technisches und Textiles Werken).

  1. Interessen- und Begabungsförderung in Form von Unverbindlichen Übungen und Projekten:

a)  Italienisch ab der 7. Schulstufe
b)  Erste Hilfe Kurs in der 8. Schulstufe
c)   Intensivierter Informatikunterricht in der 7. und 8. Schulstufe (ECDL)
d)  Vielfältige Sportangebote durch Nutzung der zahlreichen sportlichen Ressourcen und der vorhandenen Infrastruktur
e)  Kreatives  und musikalisches Gestalten (Dekoration des Schulhauses, Schulfeiern, ...), Nützen von kulturellen Angeboten (Theaterbesuch, Kulturservice, ...)
f)   Experimentieren durch SchülerInnen im naturwissenschaftlichen Unterricht
g)  Begegnung mit der Wirtschaft (Lehrausgänge, externe Experten)
h)  Individuelle Förderung von Talenten in Unterrichtsprojekten und in der Freizeit und Präsentation der Ergebnisse

  1. Angebot der Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung, eventuelle Erweiterung des Angebotes
  2. Angebot für muttersprachlichen Zusatzunterricht
  3. Kursmäßiger Förderunterricht
  4. Berufsorientierung, Schullaufbahnberatung, Bildungsberatung

a)  Besuch des BIZ, der Wirtschaftskammer
b)  Interessens- und Neigungstests
c)   Berufspraktische Tage, Wahrnehmen von Angeboten verschiedener öffentlicher Institutionen (z. B. girls’ day) und privater Firmen
d)  Regelmäßige Sprechstunden des Schülerberaters
e)  Elektronischer Informationskasten

  1. Erwerb von Fremdsprachenkompetenzen durch aktuelle elektronische Kommunikationsformen (e-mail, facebook, ...) mit Partnerschulen oder partnerschaftliche Unterrichtsprojekte (z. B. Sprachreisen)

Maßnahmen an den Nahtstellen

  1. Beim Übertritt von der Volks- in die Hauptschule/NMS

a)  Anbieten eines Informationsabends für Eltern der VolksschülerInnen an den Volksschulen
b)  „Schnuppertag“ an der Hauptschule zum Kennenlernen
c)   Informationsaustausch mit den VolksschullehrerInnen um eine möglichst problemlose Nahtstellengestaltung Volksschule - Hauptschule/NMS vornehmen zu können

  1. Beim Übertritt von der Hauptschule in weiterführende Schulen

a)  Informationsabend (Vorstellung der weiterführenden Schulen, AMS)
b) Teilnahme an den Tagen der offenen Tür an weiterführenden Schulen und PTS
c)  Verpflichtende berufspraktische Tage für alle SchülerInnen in Betrieben und Schnuppertage an den Schulen

Soziale Fördermaßnahmen

  1. Soziales Lernen als Unverbindliche Übung im Ausmaß von einer Wochenstunde in der Stundentafel
  2. KlassenlehrerInnen und FachlehrerInnen als BeraterInnen und Anlaufstelle für individuelle Lernzugänge bei drohender negativer Beurteilung
  3. BeratungslehrerInnen knüpfen Netzwerke, die bei Verhaltensauffälligkeiten hilfreich sein können (Jugendwohlfahrt, Schulpsychologie, ...).
  4. Möglichkeit der Time-out Stunde zur Deeskalation bei akuten Konflikten
  5. Sachliche Konfliktbewältigung (Buddy-Projekt)
  6. Schulhausgestaltung
  7. Methodentraining, Erwerb von Kompetenzen (nach Klippert, „Lernen lernen“, ...)
  8. Interkulturelle Projekte (Afrika, ...)
  9. Jugendschutz, Gewalt- und Drogenprävention in Zusammenarbeit mit der Exekutive bzw. anderen Einrichtungen (kontakt+co, Selbsthilfegruppen, mobile Jugendarbeit, ...)
  10. Verbesserung des Schulklimas (höflicher, respektvoller Umgang)
  11. Pausenprojekte
  12. Ausarbeitung von Regeln in der Klasse
  13. Wandertage, Sport- und Projektwochen
  14. Lese- und Schulnacht
  15. Einkehrtage für die SchülerInnen der 4. Klassen
  16. Charity -Veranstaltungen
  17. Straßensammlungen

Evaluierung

  1. Regelmäßige Diskussion über die Effektivität der Fördermaßnahmen in LehrerInnenteams
  2. Regelmäßige Anpassung

Visionen

  1. Fördern in Kleinstgruppen (2 SchülerInnen)
  2. Möglichkeiten zur Einforderung von Elternverantwortung (Elternabend, Schulverweigerer, Kooperation, Schulpartnerschaft, ...)
  3. Verbesserung des Lernklimas (Lärmreduktion; ständige Aktualisierung der technischen und räumlichen Ausstattung; Flexibilität beim Einsatz von zusätzlichen LehrerInnen)
  4. Vermehrte Unterstützung durch externe Experten und Therapeuten
  5. Enttabuisierung der psychologischen Hilfestellungen
  6. Beratungsteam aus dem Kollegenkreis („legitimierter Kollegenrat“) als Hilfe zur Entscheidungsfindung und Ideengeber zur Verbesserung schulinterner Angelegenheiten

  

Aus- und Überarbeitung: Koordinator/nnen (D, F, M)

 Martina Schett, Anna Kreuzer, Robert Greml, Rudolf Ritzer, Richard Pirchmoser, Dietmar Wieser
(19.05.2011)